Wir sind gegen das Einsperren von Vögeln; Vögel müssen u.E. fliegen können! Aber sie sind nun mal da, Vögel als Heimtiere sind beliebt, werden haufenweise gezüchtet und verhökert, zum Beispiel von Jugendlichen zur Aufbesserung ihres Taschengeldes. Entsprechend sind wir als Auffangstelle für Tiere gefordert.
Wir versuchen, die Tiere wenigstens ansatzweise ihren Bedürfnissen entsprechend zu halten, ihnen die Möglichkeit zu geben, wenigstens ein bisschen fliegen oder sich beschäftigen zu können mit Futtersuche, Spiel, Nestbau (Wellensittiche picken sich Höhlen in morsches Holz, Agaporniden bauen sich Nester mit Material u.a. von Weiden).
Öfters fanden wir Vögel, die allein apathisch in kleinen Käfigen sassen: Das nenne ich Tierquälerei (siehe Foto)! Die gesetzlichen Vorschriften sind immer noch lächerlich, die Haltung bei gewissen Haltern ein Hohn, schon gar nicht zu reden von den Methoden, mit denen die überflüssigen Tiere beseitigt werden.
Wir beschränken uns im Wesentlichen auf Wellensittiche, Nymphensittiche und Agaporniden, die häufig abgegeben werden und die wir gut halten können. Einige unserer Nymphensittiche sind alt, wir befreiten sie vor zwanzig Jahren aus ihrem schmutzigen, engen Gehege in einer dunklen Stallecke (der Besitzer war Alkoholiker). Unsere Vögel sind Schwarmtiere. Sie einzeln zu halten, ist verboten und Tierquälerei. Wir lehnen die Handaufzucht ab - denn so lange sie erlaubt ist, wird sie missbraucht; mit Gratisinseraten werden immer wieder viel zu junge Küken für die Handaufzucht zum Kauf angeboten, die, wenn sie überhaupt überleben, fehlgeprägt auf ihren Besitzer sind, und wenn dieser Besitzer sie im Stich lässt, sie zu einsamen, leidenden Geschöpfe werden, die sich kaum mehr ihren Artgenossen anschliessen können.
Bei Agaporniden, auf englisch "Lovebirds" (Liebesvögel), oder umgangssprachlich "Unzertrennliche" genannt, wird sofort klar, warum sie so heissen. Wenn ein einzelner in unsere Gruppe kommt, und Kollegen zur Verfügung stehen, geht es nicht lange, bis sie miteinander kuscheln. Das erwärmt einem das Herz.